Okaye Resterlverwertung liegengebliebenen 80er Materials des Man in Black. Mehr Schlager-Country als Rubin Noir.
Bei einer, auch für seine verschiedenen Plattenfirmen, so „produktiven“ Musik-Karriere wie jener des John R Cash nimmt es nicht wunder, dass mehr als ein Jahrzehnt nach dessen Tod 2003 noch „neue“ Aufnahmen veröffentlicht werden. Im konkreten Fall handelt es sich um zwölf Songs, die Cash in der ersten Hälfte der 80er eingespielt hat, also in einer seiner, nun, künstlerisch nicht unbedingt zwingendsten Phasen.
Entsprechend offenbart sich hier kein großes „lost“ Album, sondern routiniert uninspiriert umgesetzte Country-Rock-Pop-Dutzendware, die selten nach den Sternen greift, die im Titel geführt werden. Dazu passen der grenzwertige Fade Out bei „I´m Movin‘ On“, wo es Waylon Jennings im Duett mit Cash zu hören gibt, und halblustige/ gelungene Story-Songs wie „If I Told You Who“ oder Hardcore-Schmalz wie „Call Your Mother“. Immerhin hören wir den Mann in Schwarz aber noch zweimal mit seiner Frau June Carter Cash singen.
Dennoch, es ist ein Leichtes den späten Rubin inszenierten Cash zu lieben, was ihn aber letztlich wirklich groß macht(e), ist mit etwas Einsatz hier ebenfalls zu finden, etwa in der rustikalen „Sozialkritik“ des Titelsongs, gerade, weil hier ohne Zynismus am Rand des Schlagers operiert wird. So gesehen essentiell.