Transgender Dysphoria Blues

Der Sänger ist jetzt eine Sängerin, ansonsten heftigen Against Me! wie immer gekonnt und beseelt dahin.

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„If I could have chosen, I would have been born a woman. My mother once told me she would have named me Laura. I would grow up to be strong and beautiful like her.“ Das sang – damals noch – Tom Gabel im letzten Song des 2007 erschienenen ersten Major-Albums seiner Band Against Me!.

7 Jahre später erscheint die Musik der 1997 in Gainesville, Florida gegründeten, häufig umbesetzten Punk/Hardcore-Band auf eigenem Label, die Songs schreibt und singt jetzt Laura Jane Grace, wie Gabel nach einer Geschlechtsumwandlung heißt. Naheliegenderweise prägt diese, Verzeihung, einschneidende Erfahrung die zehn neuen Songs, denen wieder eine Unmittelbarkeit innewohnt, die auf den (trotzdem guten) Major-Alben „New Wave“ und „White Crosses“ vom Butch Vig Produktionszauber etwas zugedeckt wurden.

Es hat etwas Befreiendes, zu einem Stück, das „True Trans Soul Rebel“ heißt (auch schön der Ausruf: „god bless your trans sexual heart“!) die Luftgitarre zu spielen. Ansonsten bleibt ohne Textblatt ein knapp halb-stündiges kompaktes Punkalbum, mit dem Against Me! wie gehabt gekonnt zwischen Wut („Fuckmylife666“) und katharsischer Euphorie (Blues!) pendeln.

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