Dieses Doppel-Live-Album bringt auf den Punkt was für ein überbordendes Füllhorn an zündenden Melodien Britpop war, einige neue Facetten inklusive.
Auch wenn alle vier Musiker derzeit auf völlig unterschiedlichen Karrierewegen wandeln, die von edler Käseproduktion (nicht in Bezug auf Musik) bis politisches Engagement reichen, zeigt dieses Live-Ereignis aus dem vergangenem Sommer, welch überbordendes Füllhorn an zündenden Melodien die 90er Jahre zu bieten hatten. Neben den Indie-Discohits „Girls and Boys“ und „Country House“, die den vier Londoner Mittelschichtboys im weltweit publizierten Chartgefecht mit den Arbeiterjungs aus Manchester – Oasis – den kurzfristigen Sieg einbrachten, finden sich aber auch zerbrechliche Balladen wie „The Universal“ oder „Tender“ hier wieder.
Dieses Album ist eine schöne Zeitreise, die durch die mittlerweile etwas reifer gewordene Stimme von Sänger Damon Albarn auch ganz neue Facetten birgt. Ob diesem einmaligen Konzert eine tatsächliche Reunion von Albarn, Coxon und Co. folgen wird, bleibt zu bezweifeln. Mit dem neuen Song „Under the Westway“ hat man aber zumindest gezeigt, dass es eine gemeinsame Basis geben könnte.