Paul White And The Purple Brain

Wenn Paul White durchs Mikroskop schaut und experimentiert, dann tanzen die Organismen. Madlib und Flying Lotus köcheln im Reagenzglas.

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Dass Paul White sein neues Album über Now Again, der kleinen Tochter von Stones Throw Records, veröffentlicht, könnte passender nicht sein. Denn wie beim dortige Vorzeigeproduzenten Madlib, orientiert sich auch der Sound seines britischen Kollegen an einem analytischem, fragmentarischem und nach allen unkonventionellen Seiten hin offenem Verständnis von Hip Hop. Ein Blick auf die Tracklist genügt, um eine Ahnung davon zu bekommen: 25 Tracks in rund 37 Minuten. „Für Paul White And The Purple Brain“ hat er sich über den Backkatolog von S.T. Mikael hergemacht, einem schwedischen Multi-Instrumentalisten, der seit 1989 esoterischen Psychedelic Rock veröffentlicht. Dementsprechend verträumt klingen auch seine Splitter-Samples. Aus einer Unmenge köchelnder Klangbausteine bildet er klare Beat-Strukturen heraus und lässt seine avantgardistische Hip Hop-Soul-Organismen wuchern. Flying Lotus ist ein weiterer großer Name, der hier getrost als Referenzsystem genannt werden kann. Zum Glück verlässt sich Paul White aber auf ein ganz eigenes Gespür für Radikalität.

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