Jazziger Pop gesäumt von fragilen Frauenstimmen verbirgt sich hinter einem Stagename, der in erster Linie Assoziationen zu Rock und Metal weckt. Die Skepsis, die so ein Name hervorruft, erweist sich aber relativ bald als überflüssig. Denn “Phylactery Factory”, Casey Daniels Debüt unter dem Namen White Hinterland, ist stilistisch voll auf Schiene. Komplexe Rhythmen und soulige […]
Jazziger Pop gesäumt von fragilen Frauenstimmen verbirgt sich hinter einem Stagename, der in erster Linie Assoziationen zu Rock und Metal weckt. Die Skepsis, die so ein Name hervorruft, erweist sich aber relativ bald als überflüssig. Denn “Phylactery Factory”, Casey Daniels Debüt unter dem Namen White Hinterland, ist stilistisch voll auf Schiene. Komplexe Rhythmen und soulige Indie-Ästhetik vermischen sich durch eine Vielzahl an Instrumenten zu einem brüchigen aber an sich stimmigen musikalischem Konstrukt. Zwar beschreitet Daniel hier kein Neuland, bleibt aber in all ihren Songs nahezu zitatfrei und originell. Besonders auffallend die Gewichtung ihrer Stimme – dünn aufgetragen und der Instrumentalisierung gleichwertig bietet sie dem gängigen Vokalprotagonisten-Extrem Parole. Eine gekonnte Inszenierung der jungen gelernten Komponistin. Einziges Manko dieser Kopfgeburt bleibt die fehlende emotionale Tiefe.