Vor Jahren noch uneingeschränkter Nestor der klassischen Glasgower Indie-Szene, schwenkte Wells vor ein paar Jahren hin zu avantgardistischen Sound-Experimenten.
Was sich zunächst schräg anhört, geht auf ein geordnetes kammermusikalisches Ausgangsmaterial zurück. Die fragilen Tonfolgen – zunächst vom Klassikgrenzgänger Stefan Schneider (To Rococo Rot-Drittel und Kreativ-Partner von Joachim Roedelius) aufgenommen und später in veränderter Geschwindigkeit wiedergegeben – bilden dabei das Fundament, auf das Wells mit der Spiegelung von live eingespielten Klangimprovisationen antwortet. Nichts ist konstruiert, alles kommt aus dem Bauch heraus. Dabei entstehen schöne minimalistische Sphärenwelten, denen man jedoch Raum und Zeit geben sollte. Keine Alltagsmusik fürs Autoradio.