White Chalk

Weil alles einmal fad wird, hat PJ Harvey für ihr siebentes Album die Gitarre beiseite gestellt, um nun eher zärtlich in die Tasten eines Klaviers zu greifen. Auch in gesanglicher Hinsicht hat sie jegliche rockistische Tendenz hinter sich gelassen. Etwas übertrieben formuliert könnte man ihre neue Musik als ätherisch im Sinne von Björk oder Tim […]

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Weil alles einmal fad wird, hat PJ Harvey für ihr siebentes Album die Gitarre beiseite gestellt, um nun eher zärtlich in die Tasten eines Klaviers zu greifen. Auch in gesanglicher Hinsicht hat sie jegliche rockistische Tendenz hinter sich gelassen. Etwas übertrieben formuliert könnte man ihre neue Musik als ätherisch im Sinne von Björk oder Tim Buckley bezeichnen, wobei PJ Harveys vokales Driften eher durch den Griff in die Produzenten-Trickkiste entstanden ist, als durch gezielte Extrembelastung ihrer Stimmbänder.Das atmosphärische Flair wird seitens der Arrangements sehr verhalten entwickelt, neben Klavierspiel und Gesang kommen externe Geräuschquellen nur sparsam zum Einsatz. Dezente Percussions, ein paar Tupfer Bass und einige wenige, bestenfalls unterschwellig wahrnehmbare Elemente wären da anzuführen. Mysteriös erscheint neben manch schwer fassbarem Sound auch der thematische Inhalt der Songs, die Titel wie „Dear Darkness“, „Silence“ oder „Before Departure“ tragen. Großer Partyplan steckt da jedenfalls keiner dahinter.So abgedroschen es klingen mag: Mit „White Chalk“ hat sich PJ Harvey neu erfunden und konsequent jedwedes kommerzielle Kalkül außen vor gelassen. Toll ist noch das unvermittelte Ende der Platte, das den Hörer hübsch verwirrt zurücklässt und weitere Erkundungen nahelegt – welche hiermit auch mit Nachdruck angeraten sind. (ET: 21. September)

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