Was hier folgt, ist Faktenherunterbeterei, die den groben Rahmen umreißt, in dem sich ein Album bewegt, das an dieser Stelle für Ratlosigkeit sorgt. Oder ist es Unverständnis? Der aus London stammende Ben Drew fabriziert als Plan B auf seinem Debütalbum ein Mischmasch aus HipHop, Folkgitarre und Anklängen an Grunge. Ähnliches hat schon – unter US […]
Was hier folgt, ist Faktenherunterbeterei, die den groben Rahmen umreißt, in dem sich ein Album bewegt, das an dieser Stelle für Ratlosigkeit sorgt. Oder ist es Unverständnis? Der aus London stammende Ben Drew fabriziert als Plan B auf seinem Debütalbum ein Mischmasch aus HipHop, Folkgitarre und Anklängen an Grunge. Ähnliches hat schon – unter US – amerikanischen Vorzeichen – Everlast versucht; wo dieser den sympathisch – grummeligen Tanzbären gab, tritt Drew mit knallhart gemeinter Sozialkritik und Aggression auf den Plan, haha. Passend, dass gerne eine Mischung aus Eminem und dem viel zitierten Mike Skinner als Referenzmodell beschworen wird, wenn es um Plan B gehen soll.
Der junge Mann spielt bisweilen geschickt, bisweilen altklug mit allen möglichen Zitaten aus Popkultur im Allgemeinen und Musikgeschichte im Speziellen, lässt Reggae ebenso einfließen wie Flamenco und dürfte auch schon mal von Grime gehört haben. Das klingt auf musikalischer wie produktionstechnischer Ebene nicht selten mehr als bloß überzeugend, und auch Drews Fähigkeiten als MC und Sänger sollten nicht unterschätzt werden. Was jedoch übel aufstößt, sind seine bisweilen messianisch anmutende Selbstinszenierung und die in den Texten transportierten Botschaften: Man sieht den gerade mal 24-Jährigen mit Schrotflinte (Cobain, hallo!) und blutigen Händen posieren und hört ihm dabei zu, wie er sich über die „mentality“ der „kidz“ von heute echauffiert. Stehen die Kids in England drauf? Rotifer, bitte übernehmen!