Pluto

Immer und immer wieder stellen wir uns die Frage wo der Mensch beginnt, endet, was »Menschsein« denn bedeutet?

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Wir verfügen über Technologien, die Menschen imitieren können, ja, bald emulieren und früher oder später auch eigene Identität annehmen werden. Was ist ein Mensch dann? Osamu Tezuka, der »God of Manga«, folgte mit seinem wohl populärsten Werk, »Astro Boy« (1952-1968), auf verspielte Art und Weise anderen Künstlern wie Fritz Lang, Hans Bellmer, Arthur C. Clarke oder Isaac Asimov auf der Suche nach einer Antwort auf diese Frage. 50 Jahre später benutzt Naoki Urasawa einen Teil der »Astro Boy«-Saga als Inspiration für eine beeindruckende neue Ummantelung dieser Fragestellung. Wie »Astro Boy« spielt »Pluto« in einer futuristischen Gesellschaft, in der Menschen und Roboter zusammenleben. Eine Mordserie – sowohl an Robotern als auch Menschen – erregt öffentliches Aufsehen, und der Europol-Ermittler Gesicht wird hinzugezogen, die Fälle zu untersuchen. Gesicht ist selbst ein Roboter. Was Urasawas »Pluto« so herausragen lässt, ist weder der Plot noch sein Zeichenstil, obgleich beides dynamisch, vielschichtig und spannend ist. Vielmehr besticht die nuancierte Intensität der Betrachtung der oben erwähnten »Großen Frage«. Nie mit dem Finger deutend, aber in beinahe jedem Moment versucht Urasawa die Aspekte technologischer und menschlicher Koaleszenz zu beleuchten, intim und zwiespältig. Ein zeitgemäßes und meisterhaft exekutiertes Manga.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...