Der Begriff Popliteratur ist unklar und viel diskutiert. Manche gehen davon aus, dass der Begriff seit Ende der 1960er Jahre tot ist, andere verorten seinen Tod 2001. Als „Pop-Autoren“ betitelten Schriftstellern wurde immer wieder Oberflächlichkeit, Inhaltslosigkeit, Konsumismus und Affirmation vorgeworfen. Die Anthologie „Pop seit 1964 “, herausgegeben von Kerstin Gleba und Eckard Schuhmacher enthält eine […]
Der Begriff Popliteratur ist unklar und viel diskutiert. Manche gehen davon aus, dass der Begriff seit Ende der 1960er Jahre tot ist, andere verorten seinen Tod 2001. Als „Pop-Autoren“ betitelten Schriftstellern wurde immer wieder Oberflächlichkeit, Inhaltslosigkeit, Konsumismus und Affirmation vorgeworfen.
Die Anthologie „Pop seit 1964 “, herausgegeben von Kerstin Gleba und Eckard Schuhmacher enthält eine Auswahl von Texten, die seit 1964 als Popliteratur bezeichnet wurden. Man findet eine bunte Sammlung von unterschiedlichsten journalistischen, essayistischen, erzählenden und lyrischen Texten, die chronologisch in drei zeitliche Blöcke 1964–1972, 1982–1989 und 1990–2004 gegliedert sind. Durch die chronologische Reihung der Texte werden Unterschiede und Parallelen der einzelnen Texte erkennbar, aber auch die Absurdität von Zuschreibungen wie „ Popliteratur“. Die Autorenrunde umfasst überraschende Namen, die man dort nicht automatisch erwarten würde wie Jelinek und Handke, aber auch Klassiker der Popliteratur wie Fauser und Fichte. Natürlich dürfen die „Stars“ der Szene wie Stuckrad- Barre, Brinkmann und Meinecke nicht fehlen. Hilfreich sind die Anmerkungen der Herausgeber, die einleitend Erklärungen zu den Texten geben.
Nach der Lektüre der Anthologie „Pop seit 1964“ ist der Begriff Popliteratur zwar nicht klarer, aber man bekommt ein Gefühl dafür, wie vielfältig und unterschiedlich Texte, die als Popliteratur bezeichnet werden und wurden, sind. Ob Popliteratur tot ist, oder nur eine unsinnige Zuschreibung, eine Auswahl interessanter Texte ist „Pop seit 1964“ immerhin.