"Chimeric" ist das bislang raueste, poröseste Album von Radian geworden – und auch ihr bestes. Das Wiener Trio exerziert vor, wie aufrüttelnd das klingen kann, wenn eben nicht alles in einen gleichförmigen, harmonischen Fluss gegossen wird, sondern wenn drei unterschiedliche Musiker mit drei unterschiedlichen Köpfen gegeneinander arbeiten. Reibungen und Bruchstellen: John Norman, Martin Brandlmayr und […]
"Chimeric" ist das bislang raueste, poröseste Album von Radian geworden – und auch ihr bestes. Das Wiener Trio exerziert vor, wie aufrüttelnd das klingen kann, wenn eben nicht alles in einen gleichförmigen, harmonischen Fluss gegossen wird, sondern wenn drei unterschiedliche Musiker mit drei unterschiedlichen Köpfen gegeneinander arbeiten. Reibungen und Bruchstellen: John Norman, Martin Brandlmayr und Stefan Németh betasten einander an Bass, Schlagzeug und Synthesizern, gleiten von völlig offenen, freien Momenten hinein in straffer organisierte Passagen von Rock – Dynamik, inklusive fast schon Noise/Hardcore – haften Krach – Eruptionen. Die Platte lebt von einem dichten Geflecht an Sounds, mitunter am Computer minutiös neu arrangiert, aber auch von den Auslassungen und Leerstellen. Selten noch tönte ein Ungleichgewicht so gewaltig.