Folkiges Singer-Songwriter Debüt aus Holland mit großer Affinität zu Bon Iver. Mehr ent- als spannend; trotzdem schön.
Die musikalische Entwicklung von Geert van der Velde wirkt bizarr, weil der Frontman von The Black Atlantic bis 2004 bei einer Hardcore Band war und jetzt Lieder macht, die elegischer und sanfter nicht sein könnten. Nahe an Bon Iver und weit entfernt von allen Übeln dieser Welt; dabei weniger poppig als Grizzly Bear und zurückhaltender als die Fleet Foxes. Dem Debüt-Album merkt man den musikalischen Selbstfindungsprozess der Band (mit mehr ehemaligen als jetzigen Mitglieder) nicht an: es präsentiert sich abgerundet und eingängig. „Reference For Fallen Trees“ bietet eine instrumentale Vielfalt von allem was mit dem Etikett „folkig“ versehen werden könnte: Piano und Flöte, Melodica und Glockenspiel, Gitarre und Ukulele. Man schwelgt im reinen Klang; der ist dezent und wohl arrangiert, aber nicht besonders neu. Nach bandeigener Entstehungssaga war der erste Song und Beginn von The Black Atlantic ein selbstgeschriebenes Liebeslied zum Valentinstag – da liegt es wohl in der Natur der Sache, dass hier alles verkitscht.