Ein alter Mann sitzt in einem abgeschlossenen Zimmer, eine Kamera filmt alle seine Bewegungen und Mikrophone dokumentieren jedes Wort. Der Mann, Auster nennt ihn Mr. Blank, kann sich nicht daran erinnern wer er ist und noch weniger kann er sich erklären wie er in das Zimmer gekommen ist, noch weiß er die Gründe seiner Einzelhaft. […]
Ein alter Mann sitzt in einem abgeschlossenen Zimmer, eine Kamera filmt alle seine Bewegungen und Mikrophone dokumentieren jedes Wort. Der Mann, Auster nennt ihn Mr. Blank, kann sich nicht daran erinnern wer er ist und noch weniger kann er sich erklären wie er in das Zimmer gekommen ist, noch weiß er die Gründe seiner Einzelhaft. Auf dem Tisch liegen Fotos von Menschen, die ihm bekannt vorkommen und doch kann er sich nur schemenhaft erinnern. Auch ein paar Texte befinden sich im Zimmer, darunter ein Typoskript, das von einer Reise in die Stadt Ultima und von schrecklichen Ereignissen dort berichtet.
Mehrere Personen kommen in Mr. Blank´s Zimmer, darunter Anna Blume, die ihn pflegt und auch auf einem der Fotos als junge Frau zu sehen ist. Mr. Blank kann sich an sie erinnern, aber seine Erinnerungen sind zu bruchstückhaft. Alle Personen, die zu ihm kommen werfen ihm vor, ihnen großes Leid zugefügt zu haben. Wieder kann Mr. Blank sich nicht erinnern. Mr. Blanks Verwirrung wird immer größer, bis er sich selbst als Figur in einem weiteren Manuskript auf dem Schreibtisch wieder findet. Der Titel des Manuskripts „Reisen im Skriptorium“. Es beginnt mit den gleichen Worten wie der Roman, den der Leser in Händen hält.
Paul Auster spielt in „Reisen im Skriptorium“ mit seinen Lesern. Lädt zu Gedankenspielen ein. Lässt sie im Dunkeln tappen wie Mr. Blank. Auster lässt Figuren aus seinen früheren Romanen auftreten und zitiert immer wieder sich selbst. Details, die sich nur Auster-Kennern erschließen und selbst Auster- Kennern bleibt ein gewisses Maß an Verwirrung nicht erspart. Fazit: Leider nur etwas für Auster-Fans.