Einmal mehr widmet sich Herbert Grönemeyers Label Grönland Records der Krautrock-Forschung und Ikonenverehrung. Hans-Joachim Roedelius – logisch, klar, ganz wichtige, ganz legendäre Type mit nicht wenigen beeindruckenden Stationen im Lebenslauf und haufenweise großartiger und nicht minder bedeutsamer Musik im Keller. In den 70ern hat der Mann wegweisende Platten mit Cluster und Harmonia veröffentlicht, die heute […]
Einmal mehr widmet sich Herbert Grönemeyers Label Grönland Records der Krautrock-Forschung und Ikonenverehrung. Hans-Joachim Roedelius – logisch, klar, ganz wichtige, ganz legendäre Type mit nicht wenigen beeindruckenden Stationen im Lebenslauf und haufenweise großartiger und nicht minder bedeutsamer Musik im Keller. In den 70ern hat der Mann wegweisende Platten mit Cluster und Harmonia veröffentlicht, die heute noch für jeden dritten Laptop-Akrobaten mehr als eine bloße Inspirationsquelle darstellen und längst als amtlich verbrieftes Kulturgut gelten. Was aber soll nun eine CD, die anhand von 14 Stücken versucht, das sich über nahezu 40 Jahre erstreckende Werk eines großen Künstlers zu dokumentieren?
Hier gibt es also Altes, Klassisches, Wichtiges zu hören, Musik, die in Zusammenarbeit mit Langzeitpartnern wie Dieter Möbius oder Michael Rother oder Brian Eno entstanden ist. Diese Arbeiten haben viel an musikalischer Formenlehre vordefiniert und klingen auch im Jahre 2007 kaum angestaubt, zeitlos, wenn man so will. Den Großteil dieser Zusammenstellung machen jedoch Solostücke Roedelius’ aus, die häufig weniger bekannt und ab und zu auch gar nicht mal so toll sind. Eigentlich sollte man sich das gesamte Frühwerk zulegen und die späteren Einzelarbeiten ordentlich auf Qualität hin scannen; diese CD ergibt jedenfalls nur als kleiner Teaser für jene Menschen einen Sinn, die von Roedelius noch nichts gehört haben. Das ist aber an sich ja auch schon eine sehr gute Sache.
