It’s Boll Time: Kurz nachdem seine Terrorkomödie „Postal“ hierzulande in die Kinos gespült wurde, setzt Uwe Boll, US-deutscher Meister des So-schlecht-dass-es-schon-wieder-schlecht-ist, noch eins drauf. „In the Name of the King“, das bis dato aufwändigste Boll-Werk, gibt sich (nach Motiven des Videogames „Dungeon Siege“) als Discounter-Variante des nicht abreißen wollenden Fantasy-Booms: Schlachten, Monster, computergenerierte Traumlandschaften – […]
It’s Boll Time: Kurz nachdem seine Terrorkomödie „Postal“ hierzulande in die Kinos gespült wurde, setzt Uwe Boll, US-deutscher Meister des So-schlecht-dass-es-schon-wieder-schlecht-ist, noch eins drauf. „In the Name of the King“, das bis dato aufwändigste Boll-Werk, gibt sich (nach Motiven des Videogames „Dungeon Siege“) als Discounter-Variante des nicht abreißen wollenden Fantasy-Booms: Schlachten, Monster, computergenerierte Traumlandschaften – alles ist um zwei, drei Ecken billiger als auf Mittelerde oder in Narnia, gewinnt darüber aber für Augenblicke immer wieder einen meschuggenen Elan, von dem Feldherr Peter Jackson beim Abwickeln seines Ring-Zyklus wohl nicht einmal träumen konnte. Um Missverständnissen vorzubeugen: Auch dieses Bubenepos um heldenmutige Bauernlackeln, dekadente Höflinge und eng geschnürte Waldamazonen steckt zu tief im salbungsvollen Fantasy-Unfug von Königstreue und ehrenhaftem Tod, um über längere Strecken ein gewisses Energielevel zu halten. Aber wie Boll ausführliche Schlachtenszenen auf spannende Parallelmontagen herunterbricht oder aus seinen disparaten Billig-Ressourcen auf Biegen und Brechen „große“ Momente herausbeutelt, das ist nicht unsympathisch. Und wenn an der Spitze des Promi-Casts die begnadeten Schmierenkomödianten Ray Liotta (böser Zauberer) und Matthew Lillard (intriganter Königsneffe) wie aufgezogen zucken, fuchteln und johlen, sind das Momente für die Ewigkeit.