Eine Legende kehrt nach mehrjähriger Studiopause wieder mit einem äußerst gelungenen Album zurück.
Bekannt dafür, keine Scheu vor aktuellen musikalischen Zeitströmungen zu haben, zählt der Ex-Velvet-Underground-Zampano John Cale auch diesmal wieder auf die Unterstützung eines jüngeren Kollegen. Für den ersten Track eines neuen Albums kollaboriert er mit dem Musiker und Produzenten Danger Mouse, der sich nach Gnarls Barkley, Gorillaz, Black Keys und Norah Jones offenbar ziemlich wählerisch in der Partnerwahl sein kann.
Die Frischzellenkur scheint sich auch auf den Rest des abwechslungsreichen Albums auszuwirken, denn mit den teils intensiven unbekümmerten Uptempo-Nummern bringt Cale mit seiner prägnanten, düster predigenden bis überschlagend bombastischen Stimme die Songs derart gekonnt zum Klingen, dass man nicht vermuten möchten, dass der Künstler heuer bereits seinen 70. Geburtstag feiern konnte. So altert man ohne auszubrennen. Nichts an dem Album ist artifiziell und mit jeder Pore spürt man die Lebenslust und den Willen zur Erneuerung. Längst schon hat sich der eigenwillige Künstler über die pure Rockmusik hinaus einen Namen als Kunstvermittler gemacht und sich im Laufe der Jahre immer mehr auf seine klassischen Wurzeln besonnen. Dieses Werk bündelt die Vielfalt von Cales Schaffen und wird somit zu einem heimlichen Best of Album, ohne aber einen einzigen alten Hit aufzuwärmen.