Scorsese inszeniert seine Filme nicht. Er arrangiert sie durch – Szene für Szene ein Sprühregen formaler Funken und filmhistorischer Echos –, als wollte er sich mit jeder erlesenen Sequenz gleich noch einmal toppen.
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Ein besseres Vehikel als „Shutter Island“ hat er dafür lange nicht gefunden: Ein unverschämt pulpiges Rätselspiel über einen lädierten US-Marshall, der in den 50ern bei Ermittlungen in einer psychiatrischen Anstalt Verschwörung wittert. Aber vor lauter Hingabe an seine raffinierten Texturen und exzellenten Nebendarsteller zerdehnt Scorsese den Krimi, bis er lange vor der Schlusswuchtel aus dem Leim geht. Die Trümmer ergreifen trotzdem.