Elektronisches und diverse tanzmusiken
Nun gut, wann ist Schluss? Ausgiebig ist an dieser Stelle die formidable Reihe »Live At Robert Johnson« gewürdigt worden. Eine Reihe, in der jeder der ersten vier Teile – zusammengestellt von den unfehlbaren Dancefloor-Gewissen Chloé, Prins Thomas, Ivan Smag-ghe und Gerd Janson, jeweils gemeinsam mit Thomas Hamman – auf seine Weise demonstriert hat, wie eine schillernde Nacht auf dem Dancefloor funktioniert: nie mit dem Fleischhammer, dabei immer elegant tanzbar, mit Stil und unaufdringlicher Grandezza. Dann war die Klappe so gut wie zu. Zunächst weil die Serie anfangs als nur auf vier Teile konzipiert angekündigt war, aber auch, weil der schließlich doch noch um die Ecke geschlichen gekommene Teil fünf von Alter-Ego-Hälfte Roman Flügel »bloß« sehr gut ausfiel und so mit halbgutem Gewissen verschwiegen werden konnte. Aber, wehe, wehe! Klopft schon Part sechs ans Kämmerchen und will nicht ohne Erwähnung mit dickem Filzstiftstrich drunter und vier Rufzeichen hintendran ins Land ziehen. Gerne! »Arto Mwambe – Live At Robert Johnson Volume 6« ist locker der beste, wenngleich – aus in Kürze plausibel werdenden Gründen – auch am wenigsten abwechslungsreiche Eintrag in der an Sternstunden nicht armen Serie. Wer es in den letzten zwei Jahren noch nicht hat läuten hören: Bei Arto Mwambe (Bild) handelt es sich nicht um einen Produzenten aus Afrika, sondern um ein aus Frankfurt stammendes Duo, das in seinen federleicht vom Hocker schupsenden Tracks den allerfeinsten, filigransten und gleichzeitig dicksten Funk-Hybriden begraben hat, seit das Tanzen erfunden wurde. Arto Mwambe nehmen das »Live« im Plattentitel wörtlich und bauen so also kein DJ-Set, sondern ein butterweich verfugtes Programm aus eigenen Produktionen. Einiges davon könnte man schon kennen, da hier nur zwei exklusive Stücke vertreten sind. Wie aber hier Wundermusik im Spannungsfeld von Disco und House zu einer Dramaturgie verbogen wird, die die Nacht als endlose Luftschlange erscheinen lässt, wird kein Mensch mit wirren Gedanken versäumen wollen.