Technojünger Drumcell aus Los Angeles gibt mit einem neuen Longplayer ein kräfitges und hörenswertes Lebenszeichen von sich.
Drumcells Entwicklungspfad vom jungen Außenseiter in East Los Angeles zum gefeierten Techno Star war sicher lange und sehr steinig. Dennoch ist es Moe Espinoza gelungen, aus einer jugendlichen Musikpassion seine Berufung zu machen. Und eines vorab gleich zu Beginn: Drumcell legt ein State-of-the-Art Technoalbum vor, das offen und konsequent gleichzeitig ist.
Der entscheidende Berührungspunkt Espinozas mit elektronischer Musik fand im Besenkammerl eines Musikstudios, in dem Latin House produziert wurde, statt: Er entdeckte dort einige ausrangierte Synthesizer und Sequencer. Als Technikfan war es für ihn ein Leichtes, die Geräte wieder zum Laufen zu bringen. Und so wurde auf einen Schlag aus dem Punkrock-Fan ein Technoaktivist, der sich in den Folgejahren durch Hyperaktivität auszeichnete. Drumcell arbeitete nicht nur als DJ, sondern organisierte auch Parties in L.A. und gründete – gehört fast zum guten Ton – ein Label.
Der neue Longplayer ist Techno pur – roh, dreckig und maschinell-hypnotisch, das abgebrannte Detroit lässt grüßen. Manchmal möchte man meinen, kommt auch die frühere Punkrock-Attitude von Drumcell ein wenig durch. Die Tracks schaffen ganz unterschiedliche, künstliche Landschaften, Adrenalinkick inklusive. Espinoza hat für die Aufnahmen sowohl analoge als auch digitale Gerätschaften verwendet, die seiner Version von Techno eine größere Fülle und einen gewissen organischen Sound verleiht.
Erschienen ist das Album Chris Liebings Label CLR Records – der Frankfurter Technostar hat das Mastering des Albums selbst vorgenommen, was einer Ehrenbekundung für den beim Label neuen Künstler gesehen wird. Von hier kommt auch die Präzision und Klarheit der monsterhaften Basslines.