SNMK

Minimalismus ist gut, Reduktion auch, gepaart mit Girlie-Gesang ist das oft sogar richtig peppig. Ganze zwanzig Minuten lang. Dann setzt die Müdigkeit ein. Schnarch.

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Zosia Mikucka, wie die Polin Soniamiki mit bürgerlichem Namen heißt, ist ja eigentlich eine Animationskünstlerin. Traurige Filme in schwarz-weißen Bildern, die Familiengeschichten mit beinahe infantiler Naivität erzählen – das sind die Projekte, die sie vor ihrer Karriere als Singer-Songwriterin in Angriff genommen hat. Irgendwie erscheint diese Vergangenheit in den bewegten, künstlichen Bildern sehr logisch und nachvollziehbar, wenn man ihre Songs hört. Das Kindliche ist nach wie vor da. Auf eine Art irreal klingt „SNMK“ auch. Allerdings bleibt zu hoffen, dass ihre Filme weniger oft Narkolepsie-artigen Sekundenschlaf ausgelöst haben, als es ihr mittlerweile zweites Soloalbum leider bereits nach der Hälfte der Stücke tut. Aufwachen!

Schon wieder, hoppla. Also, zuerst ist er ja wirklich schön und gut, dieser unprätentiöse Eighties-Synthie-Elektro-Pop. Man kennt diesen fröhlichen Hype auch schon von La Roux, Little Boots oder Robyn – alles supercoole Mädels mit richtig spannenden Ideen. Soniamiki passt aber nicht ganz problemlos in dieses Muster. Vor allem scheint ihr populärmusikalisches Verständnis eher von den vollbelagerten Tanzflächen weg – statt hinzuführen, da ihre Melodien durch ihre (anfänglich ganz ehrlich) angenehme Zurückhaltung und unaufdringliche Monotonie für jegliche Dancemoves eher ungeeignet scheinen. Das alleine wäre aber halb so wild, wenn sie es nach höchstens acht derartigen Songs einfach hätte sein lassen. Dann muss man nämlich anfangen zu kämpfen – gegen Müdigkeit, Ermattung und Abwesenheit. Und auch wenn die letzten zwei Nummern versuchen wieder ein bisschen Schwung in die grundsätzlich immer dünner werdende Sache zu bringen, hat man dann schon seit ungefähr zwanzig Minuten die Äuglein zu.

Es ist wahrlich ein Jammer, denn das Prinzip hinter der Musik von Soniamiki wäre richtig gut. Aber naja, hilft jetzt auch nicht. Aufhören, wenn es am schönsten ist – eine dieser Redensarten, die hin und wieder auch ernst genommen werden sollte. So, Schlafenszeit.

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