Erstaunlich, wie viele 80er Jahre Indie Heroes sich immer noch der trendorientierten Musikindustrie mit ihren soliden Klangkörpern entgegenstellen.
Nach ein paar ruhigeren Jahren, in denen sich Cole auf akustische Weise dem Folk angenähert hatte, packt er diesmal wieder die elektrische Gitarre aus, um eine Mischung aus nachdenklichen und emphatischen Rock’n’Roll Balladen hervorzuzaubern. Als Verstärkung hat er sich außerdem Matthew Sweet (Bass) und die charmante Joan „as Policewoman“ Wasser für inspirierte Pianomelodien und Backing Vocals geholt. Mit seinen teils pessimistischen Texten, die wie so oft starke Literaturverweise in sich bergen, nistet sich der britische Barde ein wenig ins von Nick Cave besetzte vertonte Literaturfach ein. Ein weiterer empfehlenswerter Hörtipp in Sachen Lloyd Cole: „Selected Studies Vol. 1“. Auf diesem ebenfalls gerade erschienen Album versucht er sich gemeinsam mit der Krautrock-Legende Hans Joachim Roedelius am Ambient Sound.