Tannöd

Bettina Oberli verfilmte mit »Tannöd« den Erfolgsroman von Andrea Maria Schenkel, der lose auf einem realen Kriminalfall aus dem Jahr 1924 beruht.

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Die Handlung ist in die 50er-Jahre verlegt und im Gegensatz zum Roman erfindet der Film eine Figur hinzu, die der Zuseher begleiten kann. Kathrin kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ein abgelegenes Dorf zurück, in dem zwei Jahre zuvor auf einem Bauernhof eine ganze Familie plus Magd ermordet wurde. Die Dorfbewohner beschuldigen sich seitdem gegenseitig und schon bald ist klar, dass es untereinander erwartungsgemäß archaisch (Inzest, …) zugeht. Oberli beherrscht das Spiel mit der düsteren Atmosphäre und die Betonung des wenig warmherzigen Umgangs untereinander. Das offene Ende wirkt wie im Buch durch einige allzu klare Fährten aufgesetzt und auch sonst wird hier mehr angerissen als ausgeführt. »Tannöd« funktioniert deswegen als Film in erster Linie über die Horror-Atmosphäre und den Ekel-Faktor im Umgang der Protagonisten untereinander. Der echte Mörder wurde übrigens nie gefunden.

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