»Blumensammlung« ist eine mögliche Auslegung des Ursprungs des Wortes Anthologie. Die Blume als Symbol poetischer, mysteriöser Schönheit und Anmut. Joy Ang und Nick Thornborrow folgen dieser antik-griechischen Metapher.
Ob es nun die Eleganz des Covers (Design und Illustration von Ang) ist, auf dem das filigrane Logo wie eine Blüte erscheint, oder die blumenhaften Elemente, die einen Beitrag vom nächsten trennen. Oder Thornborrows Auswahl an Kontributoren, wie eine fantastische Blumenwiese, in der klassische Zierblumen nebst exotischen Wildpflanzen wachsen. Ein flüchtiges Durchblättern lässt eine kinderfreundliche Zusammenstellung vermuten, allerdings werden reife Leser wohl eher Zugang und Befriedigung finden. Dies tritt ganz besonders deutlich in »Little World Runner« von Chris Makris, in dem göttliche Instanz mit den frustrierten Wünschen eines kleinen Mädchen gleichgesetzt werden, und dem darauf folgenden »The Middle« von Connor Willumsen, in dem die Suche nach dem Ursprung zum fatalen Konflikt wird, zu Tage. Die Acht- und Aufmerksamkeit, mit der Ang und Thornborrow »The Anthology Project« erschaffen haben, macht das Entdecken der vertretenen Künstler zum lohnenden Erlebnis.