Are the Dark Horse

Das Produzentenduo Jace Lasek und Olga Goreas hat mit Arbeiten für Silver Mt. Zion, die Stars und die Dears schon ausgiebig bewiesen, dass ihnen in Sachen Sound so leicht niemand was vor- oder nachmacht. Vielleicht haben sie als Songwriter nicht ganz die Klasse ihrer Arbeitgeber, aber die musikalische Vision, die das Montrealer Duo mit ihrem […]

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Das Produzentenduo Jace Lasek und Olga Goreas hat mit Arbeiten für Silver Mt. Zion, die Stars und die Dears schon ausgiebig bewiesen, dass ihnen in Sachen Sound so leicht niemand was vor- oder nachmacht. Vielleicht haben sie als Songwriter nicht ganz die Klasse ihrer Arbeitgeber, aber die musikalische Vision, die das Montrealer Duo mit ihrem zweiten Langspieler aus ihrem hauseigenen Studio entlässt, umweht schon der eine oder andere Hauch von Genialität.

Auf „Are the Dark Horse“ gibt es acht experimentelle Songkonfektionen, die den am Coversticker angepriesenen Spagat zwischen Beach Boys und David Lynch bzw. Julee Cruise mit opulenter Finesse aufs akustische Parkett setzen. Das ist bester orchestraler Pop mit dunklen Untertönen, eingespielt von bis zu zehn Instrumentalisten plus Streichersatz. Die verzwirbelten Gesangsharmonien durchziehen mit viel Hall (kaschiert sehr gut etwaige stimmliche Limitationen) das Geschehen, das rhythmisch meist von sehr simplen Strukturen getragen wird. Da entwickelt sich ein herrlicher Sog in gedrosselten Tempi, der in hypnotische Dösigkeit versetzt – eine Top-Halbschlafatmosphäre macht sich breit. Ein Pferd am Cover ist sowieso immer gut. In dieser gestalterischen Kategorie nehmen The Besnard Lakes hinter Will Oldham, den Beach Boys, den Byrds und Bobby Womack in meinem Plattenregal einen sicheren fünften Platz ein.

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