Dieses beseelte Werk atmet sinnlich, hat scharfe Kanten und weiche Ecken und stirbt zum Glück nicht den frühen Tod einer überproduzierten Nu-Soul-Platte.
Dumpfe, saxofongetriebene Trip-Pop-Soundwellen schwappen über den Plattentellerrand und vermischen sich mit Joan Wassers charismatischer, teils rauchiger, teils flehender Soulstimme, die eine wunderbar tiefe Modulation aufweist und einen vokalen Grenzgang zwischen Skin (Skunk Anansie) und Beth Gibbons (Portishead) darstellt. Gerade dann, wenn es ins Wohlige abzugleiten droht, schneiden rockige Gitarren immer wieder erfrischend ins gängige Soulmuster. Mit ihrem dritten Album hat Joan nun ihr erstes Reifezeugnis abgeliefert, das auf Grund seiner überzeugenden musikalischen Reminiszenzen an vergangene Größen wie Dusty Springfield, Marvin Gaye oder Curtis Mayfield einen bleibenden Wert darstellt.