Eine gute Band, wie zusammengekittet aus Lieblingsbands:
Die um das Ehepaar Mike Bernstein und Maya Hiller herumgebaute Gruppe Religious Knives kann nicht nur einen feinen Bandnamen ihr Eigen nennen, sondern hat auch im Leben schon ein paar große Platten gehört. In vermutlich furchtbar gelangweiltem Zwiegesang beschwören Hiller und Bernstein, auf Zeitlupenmodus fest gefahren, frühe Sonic Youth, einen Nick Cave , als der noch als Stripper mit seiner Birthday Party über den Strand Australiens stelzte, und die halbe New Yorker No-Wave-Szene der ausgehenden 70er, beginnenden 80er. Tief bedrogte Klänge aus der Orgel geben Anlass zur Beunruhigung, mit Mut zur Langsamkeit wird das Schlagwerk bearbeitet, schön vor sich hin eierende Drones grundieren eine Welt, in der alles verloren scheint. Da werden Lydia Lunch und, doch, doch, Jim Morrison als Heilige verehrt und „Drum’s Not Dead“, das Jahrhundertwerk des minimalistischen Ritual-Geklöppels von den Liars, als mindestens ein Kapitel der Bibel verstanden. Von Atheisten natürlich.