The Firm

So tief hat man die Faust von Gary Oldman noch nicht gespürt. Als Fußballfaschist sprengte er in »The Firm« den Fernsehrahmen anno 1989.

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Wie Gary Oldman hier als Anfang 30-jähriger Schauspieler den faschistoiden Hooligan aus sich rauslässt, ist furchteinflößend und beeindruckend zugleich. Den Abgrund dafür hat ihm damals der britische Regisseur Alan Clarke mit seinem BBC-Fernsehfilm über Hooligans geliefert. Fußballbegeisterte Schlägereien sind aber nur die Oberfläche von »The Firm«. Die unerbittlichen Fäuste von Immobilienmakler Oldman prügeln tief hinein in das Gesicht eines Englands der eisernen Thatcher-Ära. Sozial verwahrloste Männer arbeiten sich strukturell und physisch aneinander ab, um sie herum bröckelt die desillusionierte Gesellschaft. Die Kamera bleibt dicht an der Gewaltspirale und fühlt auf die ausgeschlagenen Zähne. In rasenden 70 Minuten exerziert Clarke das vorprogrammierte Ende eines Hooligan-Anführers durch, der an seinen brutalen Machgelüsten scheitern muss. So beeindruckend radikal konnte 1989 das britische TV-Programm sein. Das 2009er Remake von »The Firm« kann übrigens getrost ignoriert werden.

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