Ian McCullochs Stimme hat über die Jahre nichts an Charisma eingebüßt, sondern an Tiefe und Nachdrücklichkeit gewonnen.
Mit „The Fountain“ spielten die Liverpudlians nun bereits ihr fünftes Album seit der zwischenzeitlichen Trennung 1997 ein. Auch wenn der ehemalige Hype um die Dark Wave-Helden längst abgeklungen ist, spürt man McCullochs brennende Sehnsucht nach zeitloser Kunstvermittlung. Die Jingle-Jangle-Gitarren und der wehleidig ferne Wave-Sound sind zwar schwer Retro, aber McCulloch zelebriert nach wie vor auf beachtliche Weise seine einprägsamen Gebete. Dass man mit manch allzu poppiger Nummer auf den Massengeschmack schielt, und mit Coldplays Chris Martin als Gastvokalist eine Brücke zum vermeintlichen musikalische Hier und Jetzt schlagen möchte, kann man verstehen. Wer die überragenden Bunnies der 80er erwartet, wird zunächst jedoch enttäuscht sein.