Ein großartiger Geschichtenerzähler tischt uns wieder wunderbare harmoniebetonte 60er Jahre Perlen auf. Gastmusiker veredeln den Stoff.
Seine Liebe zur Insel – zunächst noch zur überschaubareren „Canvey Island“, wo er als Zwölfjähriger seine Sprachferien bei einem „Hosting Couple“ verbrachte – hatte sich bereits sehr früh manifestiert. Und der damit verbundene musikalische Samen, der dem jungen Rotifer damals durch die Mod-Ausläufer eingepflanzt wurde, ist bereits vor einigen Jahren aufgegangen, wirft nun aber große Früchte ab.
Rotifers Biographie zeigt ein ums andere Mal, dass England vielleicht der place to be ist, wenn man erfolgreiche Musikpartnerschaften knüpfen möchte; selbst wenn dieses frisch geschlüpfte Baby im ruralen Frankreich das Licht der Tonträger-Welt erblickte. In bester Elvis Costello Manier sprudeln auf dem Album, das einen wohltuenden Analogcharakter versprüht, die zeitlosen bestens arrangierten Songs nur so aus ihm heraus. Schade, dass sich Rotifer nicht selbst zu dem von ihm kuratierten Popfest einladen kann, es würde so manche dort gezeigten Acts bei Meilen aus dem Feld schlagen, und so käme man dann wenigstens auf Umwegen auch wieder in den Genuss von Darren Haymans (Ex-Hefner) feiner Bass-, Gitarren- und Vokalarbeit – denn was dieser Indie-Barde hier als Sidekick beisteuert, vermittelt Kraft und Wärme.
Für dieses Album wechselte außerdem Ian Button, Gitarrist der bekannten Death in Vegas, auch überzeugend hinters Schlagwerk. Dass die 80er Jahre Ikone Wreckless Eric, der auf dem damaligen Label Stiff als einer der Wegbereiter der jungen britischen Musik galt, an den Produzentenhebeln saß, verleiht diesem Werk einen zusätzlichen „magic touch“.