Ein großer Brocken: The Great American Songbook!
Die Songs der 20er, 30er und 40er Jahre, oft kopiert, selten … wir wissen schon. Große Emotionsantipoden wie Liebe/Hass, Neubeginn/Abschied, Verrat/Verzeihen prallen darin ungebremst aufeinander. Was für ein Potenzial würde man meinen. Im vorliegenden Album treffen aber kühle und uninspirierte Jazz-Arrangements auf eine Stimme, der die tiefe Schwärze fehlt und der man das Leid, über das sie klagt, emotional nicht ganz abnimmt. Standards wie „Lover Man“, „That Old Feeling“ oder „Say It Isn‘t So” werden musikalisch dekonstruiert und neu zusammengesetzt. Die Liebe zu den Songs ist der österreichischen Jazzerin Isabel Santol zwar nicht abzusprechen, mit ihrer Interpretation schrammt sie einerseits löblicherweise zwar am Kitsch, andererseits aber etwas zu cool am Original vorbei.