Diese Art der Ballettmusik ohne visuelle Unterstützung auf CD herauszubringen, macht im Unterschied zu den großen Meisterwerken von z.B. Peter Iljitsch Tschaikowski keinen Sinn.
Unzählige bekannte und weniger bekannte Choreografen der letzten Jahrzehnte griffen immer wieder auf zeitgenössische Komponisten zurück – darunter auf Größen wie Philip Glass und Michael Nyman – und sogar auf schräge Bands, mit denen man diese Art der feinsinnigen Kunst nicht in Verbindung bringen würde, wie The Fall. Selbst der unvergessene Freddie Mercury – ehemaliger Balletteleve – liebäugelte Zeit seines künstlerischen Lebens mit dieser hoch komplexen Kunstform. Nun machten sich auch Neil Tennant und Chris Lowe darüber her, wobei ihnen der deutsche Musiker Sven Helbig als Orchestrator hilfreich zur Hand ging. Als Ausgangspunkt verwendeten die beiden Pop-Veteranen das gleichnamige Märchen von Hans Christan Andersen. Musikalisch regiert, wie nicht anders zu erwarten, altbewährter Elektropop mit eingesprengten romantisch klassischen Interludien. Dass Ballettmusik eine hervorragende eigenständige Kunstform ist, sei unbestritten, funktioniert aber in diesem speziellen Fall leider nicht, denn im Unterschied zur Filmmusik der PSB für den Stummfilmklassiker „Panzerkreuzer Potemkin“ wirkt diese Komposition sehr blutleer. Eine Reise ins Londoner Sadler’s Wells, um Javier De Frutos’ Choreographie live mitzuerleben, ist allemal ratsamer. An einer DVD Version bastelt man, wie zu vernehmen ist.