Dieser Bostoner Band wird im allgemeinen nachgesagt Hintergrundmusik zu schaffen. Auch das muss man erst so hinbekommen.
Der Bostoner Band Arms and Sleepers wird im allgemeinen nachgesagt Hintergrundmusik zu schaffen. Perfekt für Filmszenen wenn unerwartete Ereignisse die Hauptdarsteller mit den eigenen Gedanken alleine lassen. Auch die Songs des dritten Albums von Max Lewis und Mizra Ramic machen da keine Ausnahme. Unaufgeregt trägt der geschmeidige Downbeat die einfühlsamen Vocals durch den dreigeteilten Longplayer. Allerdings reduziert sich die Musik des Duos nicht auf schwermütige Filmszenen. Die Soundtrack-Qualität ergibt sich nämlich aus dem Talent der beiden, ausdrucksstark schon fast eigenständig ein filmisches Erlebnis erzeugen. Denn auf nahezu bildhafte Weise kann man die ständig wechselnden Gemütszustände auf "The Organ Hearts" nachempfinden. Noch glückselig eröffnet der Titel "Kepesh" das Album bevor sich bereits im zweiten Song "Tusk" die Traurigkeit breitmacht, die auch das Fundament des Albums bildet. Die Gitarren, die Arms and Sleepers auf ihrem letzten Album "Matador" noch vermehrt einsetzten hört man jetzt deutlich weniger. Stattdessen begleiten vermehrt Glockenspiele, Kontrabass und besonders Tasteninstrumente die digitalen Klänge der beiden Amerikaner. "The Organ Hearts" ist ein Drama in drei Teilen, bei dem man sich sein eigenes unerwartetes (Film)-Ereignis wünscht, nur um sich noch mehr mit der Musik fallen lassen zu können.