Muse haben sich in den letzten zehn Jahren vom anfänglichen Geheimtipp zur bombastischen Stadiongröße ausgewachsen.
Um jedoch frisch zu bleiben und ja nicht auf Nummer Sicher zu gehen, wildert das britische Trio diesmal zunächst in tieferen Gewässern und plündert so gut wie alles vom symphonischen Pomprock der 70er Jahre á la Queen und Led Zeppelin, um dann doch wieder vor allem stimmlich im Radiohead-Plantschbecken aufzutauchen. Bitte nicht falsch verstehen: Das alles hat Qualität, denn Muse setzen ihre Fähigkeiten, wunderbare kleine Melodien gekonnt auf die große musikalische Leinwand zu übertragen, perfekt ein. Neben den typischen rockigen Gitarren-Riffs, wohldosierter Electronic und aufmüpfigen Orgeln finden sich auch Frederic Chopin zitierende Klavierminiaturen und R’n‘B Anklänge im Repertoire. Zum Abschluss präsentieren Muse dann noch eine dreiteilige symphonische Dichtung mit dramatischer Streicherseeligkeit – eingespielt von einem 40-köpfigen Orchester. Dieses Album, bei dem kein Stein auf dem anderen bleibt, ist etwas für Slow-Food-Genießer.