Erik Sumo hat vier Jahre lang auf eine neue Veröffentlichung warten lassen. The Trouble Soup ist eine Ausrede, die man gern gelten lässt.
Die Erik Sumo Band klingt irgendwie anders. Anders, das ist gut. Aber ein bewusster, kunstfertiger Umgang mit völlig widersprüchlichen Stilrichtungen, das ist erst wirklich gut. Statt ihre Trouble Soup unkontrolliert zu überwürzen, setzt die Band Afrobeat, Reggae, Chanson, Synthiepop, Rockabilly und auch ein bisschen Punk sehr zielgerichtet ein. Schließlich ist die Basis Bass. Denn „Bass und Schlagzeug müssen krachen“, egal, ob ein Song die 60ties, 70ties und 80ties aufleben lässt. Konstant sind aber auch die Vintage-Orgel aus der DDR, drei furchtlos ins Schräge kippende Stimmen und charakteristisch ungarische Akzente. Balkan ausnahmsweise ohne Klischee. Und einmal, zweimal wird ein Motiv neu arrangiert wiederholt. Sollte ja irgendwie ein Gesamtwerk entstehen. Sollte? Es kann schon passieren, dass einem nur drei Tracks gefallen. Dann ertappt man sich, ein Album wegen drei Tracks gekauft zu haben – und wahrscheinlich war‘s The Trouble Soup. Lohnt sich.