Erfolgloser Schriftsteller von Hexen- und Vampiren-Geschichten verschlägt es in eine Kleinstadt, die so manch Geheimnis birgt. Mittels mehrerer stilistisch und farblich abgehobener Traum-Ebenen geht der Autor diesen nach.
Ein drittklassiger Hexen-Romanschriftsteller mit manifesten Alkohol-Problemen (Val Kilmer) kommt auf einer selbstorganisierten Lesereise vor entsprechend leeren Stühlen in eine ausgestorben wirkende Kleinstadt, dominiert von einem seltsamen Kirchturm mit sieben Uhren von jeweils unterschiedlicher Zeitangabe. Der dortige, ebenfalls seltsame Sheriff Bobby LaGrange (Bruce Dern) outet sich nicht nur als Hobby-Autor seltsamer Storys, sondern auch als raunender Hobby-Stadthistoriker: Es gebe hier ein Hotel, wo auch E.A. Poe genächtigt hat, in dem es einen Massenmord an Pflegekindern gegeben haben soll. Hall Baltimore, besagter Schriftsteller, kippt während seines Aufenthaltes immer öfter in einen tranceartigen Zustand hinein, wo ihm das Geistermädchen Virginia wie auch Poe begegnen. Auf der Suche nach dem Geheimnis der verschwundenen Kinder rückt zuletzt auch noch eine in der Nähe der Stadt lebende Gothic-Gemeinschaft von jungen Leuten in den Fokus. Die einzelnen Fäden verbinden sich nicht wirklich, was angesichts des Könnens von Regisseur Francis Ford Coppola doch überrascht. Bleibt sein spätestens aus »Rumble Fish« bekanntes Farbkonzept übrig: Bewusster Einsatz von schwarz/weiß, Herausstreichen greller, poppig-unnatürlich wirkender Farbkompositionen, seltsam verloren wirkende Progatonisten. Was auf den ersten Blick als Zutaten noch einigermaßen interessant klingt, hinterlässt am Ende beim Zuseher jedoch den Geschmack von einem missglückten Gericht. Eine Story, die Blasen schlägt, ohne wirklich aufzugehen. Schade.