There’s No Leaving Now

Vergleichsweise wohl temperiertes Drittwerk des schwedischen Song-Riesen. Alle Ecken und Kanten sind abgeschliffen, die Mitte wird gefunden.

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Klar, jeder Singer/Songwriter, der eine akustische Gitarre umhalst und seine Lieder im extremen Nasalfach vorträgt, muss mit Bob Dylan verglichen werden. Etwa 50 Jahre After The Fact kanalisiert der Schwede Kristian Matsson auf seinem dritten Album ungeniert bis zur Pastiche den frühen Folk-Bob und zapft damit das kollektive Unterbewusstsein einer Generation von Hörern an, die mit dem Real Thing nichts anfangen kann. Ein Meister Of Ersatz und Finder des kleinsten gemeinsamen Nenners. Sind es die kryptisch gehaltenen Lyrics, die besonders gefallen? ”You know this is wind and walls / And weathered leaves and terraces / The minnows in your pockets / win the Rabbits on trails” Keine Sorge, als Refrains gibt’s relativ markante Einzeiler, die man sich leicht merkt. Eine einzige Flora- und Fauna-Metaphernschlacht, Esoterik besiegt Bibel. Neben Bob spielt ein anderes B-Wort in dieser Musik bis auf eine Songtitel-Nennung überhaupt keine Rolle: Blues. Das könnte eine Erklärung für ihren Erfolg sein. The Whitest Music On Earth.

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