"I’m as empty as the sea / Back before there was life on earth", singt Jesy Fortino im Titelstück ihres zweiten Albums. Triste Zeiten – Leben auf der Erde, das war einmal. Einsam steht die Musikerin aus Seattle in der maroden Landschaft und errichtet mit ihrem Projekt Tiny Vipers minimalistische Klangskulpturen. Gertragen werden die Stücke […]
"I’m as empty as the sea / Back before there was life on earth", singt Jesy Fortino im Titelstück ihres zweiten Albums. Triste Zeiten – Leben auf der Erde, das war einmal. Einsam steht die Musikerin aus Seattle in der maroden Landschaft und errichtet mit ihrem Projekt Tiny Vipers minimalistische Klangskulpturen. Gertragen werden die Stücke von der Stimme Fortinos, brüchig und fordernd zugleich, und der karg gezupften Gitarre, die den Bogen von Schwermuts – Folk über das Fingerpicking eines John Fahey in Zeitlupe hin zu avantgardistischem Zerfransen Richtung E – Musik schlägt. Da mal ein Nebelhorn, dort ein Glockenspiel. Wenn Fortino ständig mit Cat Power oder Joanna Newsom verglichen wird, ist das nicht nur hinsichtlich Stimme richtig, sondern auch, was die Qualität des musikalischen Schaffens anbelangt. Es ist eine hohe.