Titanfall

Ein paar ehemalige »Call Of Duty«-Entwickler bringen mit Titanen und Parkour-Einlagen den lang erwarteten frischen Wind ins Online-Shooter-Genre.

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Wallruns und halsbrecherische Sprünge von Dach zu Dach sind cool. Das ist jetzt nichts weiter Neues. Wenn man dabei noch ein Wumme in der Hand hält und dank Jetpack selbst das Fenster im ersten Stock noch spielend erreicht, klingt das bereits ein bisschen nach einem Shooter-Setting, aber Beweglichkeit allein ist nicht genug. Es braucht auch noch die namensgebenden, turmhohen Blech-Titanen, um das herrlich ausgewogene Spielkonzept von „Titanfall“ abzurunden: Wendige, verletzliche Fußsoldaten oder träge, robuste Titanen – Die Stärken und Schwächen der beiden Fortbewegungsformen halten das Spielgeschehen in Balance und erfordern präzise Entscheidungen. Wer zum richtigen Zeitpunkt seinen Titanen verlässt um zu Fuß weiterzumachen, behält oft die Oberhand oder erspart sich schlicht einen Tod.

Ein Taktik-Spiel ist „Titanfall“ trotzdem nicht. Schon die sehr klassischen Spielmodi sprechen eine klare Sprache und die Rasanz der Fußsoldaten tut das ihre, um für reaktionsintensive Kurzweil zu sorgen und strategische Überlegungen in den Hintergrund zu schieben. Aber gerade deswegen stimmt der Spaß und selbst Genre-Einsteiger werden schnell ihre ersten Abschüsse feiern und sich als nützlicher Teil des Teams fühlen. Denn für ganz Ungeschickte gibt es auch noch ein paar NPCs in jedem Team, die sich bereitwillig vor jede Patrone werfen.

Geschwächelt wird bei der Spieleranzahl: 6 Sitzplätze pro Landungsraumschiff, dann ist die Lobby voll. 12 Spieler also, in einem Spiel, das gut und gerne ein Vielfaches an Schießwütigen vertragen würde. Schade eigentlich. Und auch an der Grafik können Puristen einige berechtigte Gründe zum Nörgeln entdecken. Ganz so NextGen ist das noch nicht. Aber es ist das erfreulichste Ego-Shooter-Ereignis seit langem und macht überall dort alles richtig, wo der Spielspaß ernsthaft gefährdet wäre.

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