To Destroy A City

Post-Rock mit verspielt-ambitionierten Ambient-Tüpfelchen und Elektronik-Gezirpe. Eine Platte, deren höchste Errungenschaft es ist, nicht so zu nerven wie befürchtet.

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Zugegeben: Der kolossal emo-esque Bandname lässt einen zu Beginn schon Schlimmes erwarten. Und es wird auch nicht besser, wenn man das selbstbetitelte Debüt des Chicagoer Ensembles To Destroy A City haptisch in den Händen hält: Auf dem Cover bahnt sich mit verwaschenem Meeresrauschen bereits konzeptuelle Tiefe an, und im obligatorischen Bandfoto posieren drei junge Männer angestrengt beiläufig und in die zueinander entgegengesetzte Richtung schauend auf einer Wiese im Sonnenuntergang.

Ausgepackt und abgespielt, erwartet den Hörer dann auch Musik, die der graphischen Gestaltung des Album-Artworks entspricht: To Destroy A City machen mathematischen Post-Rock mit verspielt-ambitionierten Ambient-Tüpfelchen und obligatorischem Elektronik-Gezirpe, und eifern dabei Klanglandschaftsarchitekten wie Explosions In the Sky, Mogwai, Lotus oder Tortoise nach. Die dabei entstandenen Nummern sind dann allerdings nicht ganz so pathetisch wie erwartet ausgefallen – am Niveau der genannten Inspirationen können sie sich trotzdem nicht messen.

Positiv hervorzuheben sind die Songs “Metaphor“, “Narcotic Sea“ und “Goodbye, Dear Friend“: Hier funktioniert das Nachspielen so authentisch, das To Destroy A City auf eine verträumte Art erhaben klingen. Der Rest des Albums plätschert allerdings recht beiläufig dahin. Es ist eine Platte, deren höchste Errungenschaft es ist, nicht so zu nerven wie befürchtet: bei weitem nicht toll, aber besser als erwartet.

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