Triest

»Triest« entstand als erste Zusammenarbeit von Thomas Stipsits und Manuel Rubey und weist mitunter Ähnlichkeiten zu Indien – einem Meilenstein des österreichischen Kabaretts – auf. So kommt sogar der große Josef Hader zu seinem Auftritt, wenn auch nur als Sprecher aus dem Off.

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Neben dem gut harmonisierenden Duo (Stipsits der Körperliche, Ruby der Schöngeist) und der obligatorischen Vielzahl an Pointen lässt sich vor allem die geschickt inszenierte Geschichte dieser Odyssee herausheben. Was als harmlose Kreuzfahrt für eine TV-Produktion beginnt, driftet zunehmend ab in eine chaotische Reise, in der Wahnsinn und Wirklichkeit nahe beieinander liegen. Es ist toll mitanzusehen, wie die Protagonisten zwischen einer Vielzahl an Rollen wechseln und zugleich Episoden aus dem echten Leben in diesen Trubel einwerfen. Im Gegensatz zu so mancher Kabarett-Produktion, in der eine relativ lose Geschichte den Grund und Boden für die Witze bildet, liefert der Spannungsbogen von »Triest« einen ambitionierten Rahmen. In vollen zwei Stunden geht »Triest den Weg von einer rasanten und beschwingten Komödie hin zur ernsten Tragödie. Mitunter kann das enttäuschen, denn in der zweiten Hälfte des Programms kommt es zu Wiederholungen und Abnutzungserscheinungen. Von der Frische und Wucht des Beginns ist dann nicht mehr soviel zu spüren. So werden die Lacher gegen Ende zurückgefahren, die Stimmung gedämpfter. Der zuvor so unterhaltsame Konflikt der Protagonisten löst sich auf, verflüchtigt sich jedoch nicht ohne finale Erkenntnis. »Triest« ist dabei mehr als die gewohnte Witzorgie und alleine deshalb einen genaueren Blick wert.

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