Es scheint Troy Von Balthazar nicht gut zu gehen. Die Tage sind dunkel und von Schmerz erfüllt. Zielstrebig verfolgt er den Weg, den seine Band Chokebore auf ihren aktuelleren Alben eingeschlagen hat: Nach Anfängen als ausgelassene Noise-Pop-Combo herrschte zuletzt bloß noch Tristesse vor, diesen Zustand nicht verschleiernd, haben sie eine ihrer Platten ja dann auch […]
Es scheint Troy Von Balthazar nicht gut zu gehen. Die Tage sind dunkel und von Schmerz erfüllt. Zielstrebig verfolgt er den Weg, den seine Band Chokebore auf ihren aktuelleren Alben eingeschlagen hat: Nach Anfängen als ausgelassene Noise-Pop-Combo herrschte zuletzt bloß noch Tristesse vor, diesen Zustand nicht verschleiernd, haben sie eine ihrer Platten ja dann auch gleich treffend „Black Black“ genannt.
Auf seinem Solodebüt – es entstand in den Bergen Frankreichs, in Elliott Smiths Studio in Los Angeles, in Berlin, Hawaii und Leipzig – gibt sich Von Balthazar also nun mit brüchiger Stimme der Kunst des lustvollen Schmachtens und Jammerns hin, meist begleitet von der wahlweise lebensmüde gezupften oder aber runtergeschrammelten Gitarre – ein Schlagzeug spielt hier keine große Rolle.
Zwischendrin dürfen kleine elektronische Einfälle aufblitzen, ein paar Samples hie und da, eine Ratte läuft über die Tasten eines baufälligen Pianos und fallweise spendet eine zauberhafte weibliche Stimme Trost im einsamen Kämmerlein. Was diese bedrückende Sammlung von Skizzen, Miniaturen und Songs letztlich mehr als erträglich macht, ist die sichere Hand, mit der der Künstler die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und leicht ironischer Distanz zum verhandelten Objekt – dem Lebensschmerz – hält.