Twisted Metal

Im explosiven Chaos gehen Spaß und Spielsystem dieses Fahrzeug-Gemetzels fast spurlos verloren. Und online regieren die Verbindungsfehler.

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Bewaffnete Autos in Arcade-Racern sind ein gängiges Erfolgskonzept. Aber immer dann, wenn es kein Rennen, sondern nur noch den Kampf gibt, wird die Sache heikel. Wer in »Twisted Metal« als clownesker Serienmörder ins Kampfgeschehen brettert, erkennt sofort, dass der Balken Geschwindigkeit bei der Fahrzeugauswahl ignoriert werden kann, denn hier geht es nur um den Wums. Und mindestens genauso schnell wird klar, warum es keinen Balken für das Handling gibt. Denn über Fahrphysik wurde seitens der Entwickler wohl nicht einmal auf der Raucherstiege gesprochen. Dass Arcade-Racer ein hohes Maß an Unübersichtlichkeit vertragen, beweist nicht zuletzt die erfolgreiche »MotorStorm«-Reihe. Doch in den Straßen der »Twisted Metal«-Schauplätze, die ohnehin keine Strecken vorgeben, geht es derart konfus zur Sache, dass der Frust sich auch gerne schon in der ersten Partie aufdrängt. All die durchgeknallten Vehikel, die irrsinnigen Waffen und die harten Metal-Klänge können daran nichts ändern. Und unter Dauerbeschuss der KI-Gegner, die gar nicht auf die Idee kommen, sich auch gegenseitig zu bekämpfen, drängt sich die Frage auf, in welcher Phase der Pubertät diese überbemühte Trash-Gewalt wohl als freudvoll wahrgenommen wird. Der hoffnungsfrohe Versuch, in eine Online-Partie auszuweichen, scheitert dann zumeist an einem Verbindungsfehler. Und sollten die bis zu 16 Spieler dann doch zueinander finden, hebt das zwar die Intelligenz der Gegner, nicht aber das Niveau der Spieldynamik.

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