Neuigkeiten von Big Dada, einer der ersten Adressen für leicht neben der Spur laufenden HipHop: Ty, der in Südlondon lebende MC und Producer mit nigerianischen Wurzeln, verknüpft auf seinem dritten Album wieder einmal das Beste zweier Welten und denkt die abgeklärte und intellektuell angehauchte attitude von Underground – HipHop mit den großen, auf die Charts […]
Neuigkeiten von Big Dada, einer der ersten Adressen für leicht neben der Spur laufenden HipHop: Ty, der in Südlondon lebende MC und Producer mit nigerianischen Wurzeln, verknüpft auf seinem dritten Album wieder einmal das Beste zweier Welten und denkt die abgeklärte und intellektuell angehauchte attitude von Underground – HipHop mit den großen, auf die Charts schielenden Popmomenten des Mainstreams zusammen.
Man muss ja nicht immer nur über Schlitten, Klunker und Damenwelt rappen, sondern könnte beispielsweise auch mal von Kino oder Literatur erzählen; das haben einst schon De La Soul klar gemacht, mit denen Ty nicht zu Unrecht häufiger verglichen wird und die auf dieser Platte einen Gastauftritt absolvieren. Ty berichtet von Alltäglichem und den Gedanken, die er sich den lieben, langen Tag so macht. Auch Politisches ist glücklicherweise erlaubt – schön, dass er uns dabei nie mit dem Zeigefinger ins Gesicht fährt.
Das alles ist äußerst unterhaltsam, vor allem weil Tys Wortwitz und Flow noch eine Spur ausgereifter sind als auf den Vorgängeralben. Die Musik selbst ist nun keineswegs abstrakte Beat-Avantgarde oder HipHop für Indiekids, sondern mit amtlicher Fettschicht gestrickte Kopfnicker-Kost, die „Gute Laune“ durchbuchstabiert und dabei weder Funk noch Intelligenz draußen lässt. Kurzbesuche von nicht wenigen befreundeten MCs runden die Platte, die sicherlich zu den erfreulichsten HipHop-Alben des Jahres zählt, und somit mindestens gleichauf mit Spank Rock und J Dilla liegt, ab.
