Unknown

Sascha Funke konstruiert mit seiner Frau Julienne Dessagne eine harmonische Liaison aus oszillierenden Beats und atmosphärischen Piano-Klängen.

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Wozu großartig über die Höhen und Tiefen der Liebe philosophieren, wenn man es auch in einer musikalischen Kollaboration der besonderen Art zum Ausdruck bringen kann? Eben. Genau das haben sich vermutlich auch der Berliner Techno-Autor Sascha Funke und seine in zeitgenössischem, klassischem Klavier ausgebildete Gattin Julienne Dessagne gedacht, als sie beschlossen haben, „Unknown“ zu produzieren – kein kitschiges Geschwafel, sondern malerische Klangwelten und anmutige Soundwände, versehen mit vereinzelten Chanson-artigen Hauchgesängen. Ein kompositorisches Gelübde für die Ewigkeit quasi.

„This unknown… keeps us together, brings us closer” flüstert Dessagne entschlossen mehrmals über ein sich exponentiell steigerndes Arrangement aus stetigen Rhythmen und ausdrucksstarken Beats während des Titeltracks am Beginn des Albums und legt dabei bereits das fundamentale Motiv der insgesamt acht Titel fest. Es handelt sich hierbei um einen abenteuerlichen Lauf, welchen eine Partnerschaft, achtlos der Hindernisse, die hinter der nächsten Kurve lauern könnten, über Berg und Tal und ohne ein greifbares Ziel vor Augen, hinlegt. Zwei Menschen besiegeln eine Reise ins Unbekannte. So metaphorisch und bildhaft diese Interpretation auch klingen mag, so wesentlich war sie anfangs für die Fusion von Funke und Dessagne zu Saschienne und für die Entstehung von „Unknown“.

Nach mehr als einer Dekade als Produzent von Techno-, House- und Minimaltracks und großen internationalen Erfolgen kehrt Sascha Funke, inspiriert von seiner Frau, ins gute, alte Studioleben zurück und eröffnet sich dabei mit Gesang und Band völlig neue Sphären des musikalischen Kreativprozesses, sowie bisher unberührte melodische Freiheiten. Im Gegensatz zu seinen früheren Arbeiten „Bravo“ und „Mango“, erscheinen die neuen Stücke auf „Unknown“ weicher und dichter in Verarbeitung und Aufbau, was aber nicht rein an den sanften stimmlichen Einlagen liegt, sondern vielmehr an einer starken expressiven Tiefe, welche mit jedem Song weiter ausholt, immer neugieriger macht und den Hörer schließlich vollkommen absorbiert in einen hypnotischer Zustand, dem man sich definitiv gerne wieder hingeben wird.

Das Ganze ist hier mehr, als bloß die Summe seiner Teile. Saschienne ist mehr als Sascha Funke und Julienne Dessagne.

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