Health and Welfare

Spätestens jetzt heißt es, dem allseits geliebten Schubladensystem „Lebe wohl!“ zu sagen. Was Georg Brenner und Jan Philipp Janzen als Urlaub in Polen seit einigen Jahren auf Tonträger bannen und auf der Bühne veranstalten, lässt sich weder in Worte fassen, noch kategorisieren. Begriffsungetüme wie „Noise – Kraut – Space – Rock“ waren bis dato schnell […]

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Spätestens jetzt heißt es, dem allseits geliebten Schubladensystem „Lebe wohl!“ zu sagen. Was Georg Brenner und Jan Philipp Janzen als Urlaub in Polen seit einigen Jahren auf Tonträger bannen und auf der Bühne veranstalten, lässt sich weder in Worte fassen, noch kategorisieren. Begriffsungetüme wie „Noise – Kraut – Space – Rock“ waren bis dato schnell zur Hand, jetzt greifen auch sie zu kurz. Schließlich ging es auf den beiden Vorgängeralben zunächst darum, die Liveenergie, die das Duo mittels Schlagzeug, Gitarren, Synthesizer und Stimme zu erzeugen im Stande war, zu dokumentieren. Gerade das zweite Werk, „White Spot“, trieb dies auf die Spitze. Bei entsprechender Lautstärke und genügend Vorstellungsvermögen wähnte man sich bald in einem stickigen Club anstatt in den eigenen vier Wänden.

„Health and Welfare“ ist nun ein Wendepunkt. Das ureigene Urlaub – in – Polen – Universum wurde erweitert, nach Steinzeit – Synthie – Geblubber zu Beginn wartet man gegen Ende der zweiten Nummer gar mit Gospelgesang auf: „In life we trust / Wanderlust.“ Feiste (Kraut-)Rocker, Atmosphärisches, Experimentelles und lupenreine Popsongs geben sich ein Stelldichein, lassen aber nie Zweifel aufkommen, dass es sich hier um Urlaub in Polen handelt. „Health and Welfare“ ist letzten Endes nicht mehr und nicht weniger als ein Monolith von einem Album.

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