Auch im Killer-Milieu herrscht Moral. Es gibt die guten Profis und die Bösen, und wenn zweitere einem Ex-Profi die Familie mordet, hört sich so ziemlich alles auf.
Der Rachengel (Johnny Hallyday) in Johnnie Tos Film ist betagt, längst Besitzer eines Restaurants in Paris und ziemlich vergesslich. Dazu kommt noch, dass der Rachefeldzug in Macau, Hongkong und Umgebung stattfindet, sodass Hallyday jener überforderten Figur ähnelt, die Copolla-Tochter Sofia in »Lost In Translation« bereits skizziert hat. Besonders schön: To verknüpft die Spielebene gekonnt mit anderen Flusssystemen der Popkultur. Der Untergang eines Killer-Trios auf einer Altpapier-Deponie gehört zu jener Kategorie an Bildern, die man sich merkt. Detto jene seltsame Gebetsszene Hallydays am asiatischen Meeresstrand, der schon viele westliche Helden angespült hat. Tos Bilderkanon erhebt sich weit über das klassisches Action-Genre, so als hätte der Regisseur in seiner Vorbereitung lange und aufmerksam die Gemäldegalerien Europas mit ihren Rembrandts und Rubens studiert. Gut so.
