Als 1978 in England der Postpunk explodierte, schwappte die Welle schnell über den Atlantik nach New York und inspirierte dort nicht unähnliche Stilrichtungen wie No Wave und Mutant Disco. Brian Eno wusste schon bald der damaligen New Yorker Szene mit seiner legendären Compilation „No New York“ ein Denkmal zu setzen. Mehr als 20 Jahre später […]
Als 1978 in England der Postpunk explodierte, schwappte die Welle schnell über den Atlantik nach New York und inspirierte dort nicht unähnliche Stilrichtungen wie No Wave und Mutant Disco. Brian Eno wusste schon bald der damaligen New Yorker Szene mit seiner legendären Compilation „No New York“ ein Denkmal zu setzen. Mehr als 20 Jahre später hat sich das britische Label Soul Jazz Records erneut des Themas angenommen. Das schon seit Jahren um die Exhumierung zu Unrecht vergessener Clubkultur bemühte Label hat vor drei Jahren mit dem ersten Teil der Serie „New York Noise“ Bands wie Liquid Liquid, DNA oder ESG einer Hörerschaft zugänglich und schmackhaft gemacht, die auf diese Weise erfuhr, woher neue Acts wie LCD Soundsystem, Soulwax und Optimo ihre Inspiration schöpfen.
Bald folgte Teil zwei, der unter anderem Arthur Russell, Rhys Chatham und Glenn Branca zu Tage förderte. Und nun gibt’s eben den dritten Teil – mit Martin Rev, Dominatrix, Snatch, Judy Nylon und vielen anderen. Die Serie funktioniert dabei als Snapshot einer lebendigen Szene (ganz im Sinne von Brian Enos Konzept für „No New York“), die sich aus Stilzwängen herausgeschält hatte und für die spontanes Experimentieren an den Schnittstellen von Punk, Disco, Funk und Rock Programm war. Bedingt durch den LoFi-Zugang vieler aktueller Acts klingt auch kaum eine der alten Nummern outdated oder angestaubt – alles drängt, rauscht, kracht und funkt, ist aufgeladen und energetisch. Detailreiche Booklets runden den Spaß schließlich zusätzlich ab.