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Ein-Frau-Orchester Janine Rostron spielt exzentrisch schönes Synthie-Pop Theater.

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Die Stimme ist der unverkennbare Stempel, der biometrische Anker im wilden Pop-Meer. An allen Schrauben darf gedreht werden. An der Stimme schrauben heißt, den Wiedererkennungs- und damit Verkaufswert zu reduzieren. Auf "W" ist oft nicht einmal klar, ob die Stimme einem Mann oder einer Frau gehört. Dass Janine Rostron ihrem Alter Ego Planningtorock gerade diese Konstante raubt, mit ihr spielt und sie verfremdet, ist nicht die einzige Verletzung der eisernen Regeln des Pop-Geschäftes. Eine weitere ist die hoch-artifizielle Inszenierung des Melodramas. Und die nächste ist, dass seit dem letzten Album fünf zu lange Jahre vergangen sind. Die offensichtlichen Regelbrüche fügen sich in ein Gesamtkonzept, in dem die Multi-Instrumentalistin ebenso gewitzt wie kunstfertig an musikalischen Schrauben dreht. Großes, surreales Theater.

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