Wendy ist eine junge Frau, unterwegs von Indiana nach Alaska, auf der Suche nach Arbeit, Lucy ihre Golden Retriever-Hündin und einzige Gefährtin auf dem Road-Trip quer durch Amerika.
Dieser Weg ist jedoch nur bedingt das Ziel, denn der Zuschauer lernt Wendy erst kennen, als ihr Auto gerade in einer Kleinstadt in Oregon liegen geblieben ist und am selben Tag auch noch Lucy davonläuft. US-Independent-Regisseurin Kelly Reichardt erzählt mit zurückhaltenden Bildern und den fast verstummten Geräuschen einer ehemaligen Industriestadt eine auf den ersten Blick marginale Geschichte: Von Wendy, die versucht, mit ihren letzten Ersparnissen das Auto reparieren zu lassen, Lucy wiederzufinden und weiterzureisen. Was jedoch darüber liegt ist die aktuelle wirtschaftliche Lage der USA. Das Leben und die Stimmung der Menschen sind geprägt von Arbeitslosigkeit und einer unsicheren Zukunft. Selbst wer helfen will, kann nur bedingt etwas für die Drifterin tun. Die Armut macht alle zu abgehärteten Einzelkämpfern. So bleiben die Dialoge rar und die Stadt ruhig. Nur in der Ferne fahren vereinzelt Züge vorbei. Es sind die Gedanken und unhörbaren Selbstgespräche, die sich auf Wendys Gesicht abzeichnen (eindrucksvoll gespielt von Michelle Williams), die vom Innenleben dieser jungen Frau und den äußeren Umständen der US-amerikanischen Gesellschaft erzählen.