Sehen und Fühlen kann nahe beieinander liegen oder sich ausschließen. Wie sich das dann aber anhört, davon zeichnet Mark van Hoen ein Bild.
Dicht gewebt ist der Teppich aus Klängen, in dem das Gründungsmitglied von Seefeel, den Faden der Ariadne versponnen hat, der uns aus dem Labyrinth der Unwissenheit zu führen versucht. Auf der Suche nach der Wahrheit. Oder doch nicht? An manchen Ecken hört man eine sanfte Stimme, die sich in das wohl temperierte Wirrwarr aus Synthie-Flirren und instrumentalen Loops mischt, doch kaum um die falsche Ecke gebogen, ist man auch schon wieder eingelullt im harmonischen Gescheppere, mal leise traurig, mal fröhlich heiter. Es lädt ein zu verweilen, in elektronischen Kompositionen, fein durchsetzt mit Melodien, an die sich der Gehörgang schmiegen möchte, an einem beschaulichen Nachmittag. Die Wahrheit bleibt ein epistemisch abstraktes Konstrukt, genauso ungreifbar wie der Faden, der während des Lauschens längst verloren gegangen ist. Musik, die mehr zum Träumen anregt, als besagtem Titel ins Auge zu schauen.